Wenn Eltern alt werden - woran Kinder jetzt denken sollten

Die Sicherheit der Senioren sollte im Fokus stehen

Von Dörte Rösler
13. März 2015

Wenn die Kinder groß sind und die Eltern alt werden, ändern sich auch die Beziehungen in der Familie. Nun muss die mittlere Generation sich um die Senioren kümmern, allerdings ohne sie zu bevormunden. Wie kann das klappen - und welches sind die wichtigsten Themen im Alter?

Kontakt halten

Auch wenn die Eltern noch eine direkte Hilfe brauchen, freuen sie sich über Kontakt zu den Kindern. Der regelmäßige Austausch erhält die geistigen Fähigkeiten der Senioren und vermittelt ihnen ein Gefühl von Sicherheit.

Die Kinder wiederum profitieren den Gesprächen, weil sie so über das Leben und den Zustand ihrer Eltern auf dem Laufenden bleiben. Am besten ist der direkte Draht per Telefon, viele Ältere lernen aber auch gern den Umgang mit SMS und E-Mail.

Körperliche Fähigkeiten fördern

Sehen und Hören lassen im Alter nach. Während eine Brille selten auf Widerstand trifft, tun sich aber viele Ältere mit einem Hörgerät schwer. Da ein schlechtes Gehör zur sozialen Vereinsamung führt, sollten Kinder hier hartnäckig sein und gemeinsam mit Vater oder Mutter zum Arzt und Hörgeräteakustiker gehen.

Die Gewöhnung klappt oft verblüffend schnell, und wenn ein Gerät nicht gefällt, kann man es problemlos wieder zurückgeben.

Sturzrisiko reduzieren

Da die Kräfte nachlassen, bleiben viele Senioren lieber auf dem Sofa. Die fehlende Bewegung verstärkt jedoch die Unsicherheit, das Sturzrisiko steigt.

Wenn Kinder den Eindruck haben, dass die Ruhe ihren Eltern nicht gut tut, sollten sie sie deshalb zur Bewegung mobilisieren. Ob regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft, Seniorengymnastik oder Fitness-Studio - alles was die Muskulatur trainiert, ist gut.

Wenn Kinder sich gemeinsam mit ihren Eltern bewegen, verbessert das außerdem die menschliche Beziehung.

Nachlassende Sehfähigkeit und körperliche Schwäche münden häufig in Stürzen, gefolgt von langen Leidenszeiten. Wenn die Eltern nicht selbst die Stolperfallen in ihrem Umfeld beseitigen, sollten deshalb die Kinder aktiv werden. Konkret heißt das:

  • lose Teppiche entsorgen
  • herumliegende Kabel wegräumen
  • Treppen und Stufen rutschsicher machen

Falls die Eltern allein leben, ist eine Hausnotruf-Anlage empfehlenswert. Für rund 20 Euro im Monat ist über den Funksender jederzeit Hilfe erreichbar.

Die Dinge regeln

Was passiert im Ernstfall? Damit die Kinder bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit oder medizinischer Notfälle im Sinne ihrer Eltern handeln können, sollten diese eine Patientenverfügung machen. Formulare gibt es als Download im Internet.

Sollten zugleich auch finanzielle Dinge geregelt werden, empfiehlt sich ein Besuch beim Anwalt oder Notar. Er berät über Vollmachten ebenso wie zu Fragen rund um das Testament.