Wenn man die Finger nicht von Chips lassen kann - Inhaltsstoffe machen süchtig

Von Cornelia Scherpe
12. April 2013

Viele Menschen kennen es nur allzu gut: Pünktlich zum Start der Lieblingsserie oder einfach nur so zum Knabbern, nimmt man sich eine Tüte Chips und greift zu. Der gute Vorsatz, nur einige zu essen und dann aufzuhören, gelingt den wenigsten. Die Regel ist, dass man erst dann aufhören kann, wenn man die Tüte leer hat. Doch warum geht es vielen Menschen so?

Forscher haben herausgefunden, dass in vielen Kartoffelchips tatsächlich Inhaltsstoffe verarbeitet sind, die bewusst diesen Effekt erzielen sollen. Die Chips sollen bis zu einem gewissen Grad süchtig machen, damit man richtig zugreift und am besten früh eine neue Tüte kauft. In Deutschland beschäftigten Forscher sich mit diesen Stoffen und kamen durch ihre Experimente zu der Erkenntnis, dass die Stoffe direkt auf das Lustzentrum im Gehirn wirken. Essen wir Chips, wird nicht nur Zunge und Magen glücklich gemacht.

Das kann so weit gehen, dass Menschen auch dann weiterhin ihre Chips essen, wenn sie längst satt sind oder sogar das Gefühl haben, bald schon Übelkeit zu verspüren. Wie genau die Inhaltsstoffe dies bewirken, konnte aber noch nicht erschöpfend geklärt werden, da die Stoffe selbst noch nicht genau definiert sind. Daher gibt es auch noch keine Namen.

Die Erkenntnis ist sowohl spannend, als auch ein wenig erschreckend. Bisher war man eigentlich davon ausgegangen, dass dieser oft beobachtete Effekt einfach auf den guten Geschmack der Chips und auf den hohen Gehalt an Kohlenhydraten zurückzuführen ist. Viele Snacks haben diese Eigenschaften und lassen den Menschen daher gern zugreifen. Bei Chips steckt aber offenbar noch mehr dahinter. Solang der genaue Suchtauslöser unbekannt ist, heißt es also mit Vorsicht Schlemmen.