Wenn Musik nur als Lärm empfunden wird: Anhedonie gibt es wirklich

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2014

Musik gehört zu den elementaren Dingen des menschlichen Lebens: Schon in der Vorzeit spielten die Urmenschen auf einfachen Flöten und sangen gemeinsam am Lagerfeuer und heute geht kaum noch jemand ohne Kopfhörer am Ohr auf die Straße um seine Lieblingsmusik - egal ob Heavy Metal, HipHop oder Schlager - auch unterwegs zu genießen.

Tatsächlich gibt es jedoch auch Menschen, die mit Musik gar nichts anfangen kann und die Wissenschaft hat nun einen Namen für dieses Phänomen gefunden: Anhedonie.

Untersuchung der Auswirkung von Musik auf das Gehirn

Forscher der Universität Barcelona baten Probanden darum, Fragebögen auszufüllen, in denen sie ihre musikalischen Vorlieben angeben sollten und teilten sie anschließend in drei Gruppen ein: Musikliebhaber, Menschen die ab und zu ganz gerne Musik hörten und Menschen, die mit Musik gar nichts anfangen konnten.

Anschließend maßen sie, in wie fern Musik bei diesen Gruppen Glücksgefühle auslöste indem das Gehirn bestimmte Botenstoffe im Nervensystem freisetzte - ein bekannter Effekt bei Musik. Allerdings ließen die Klänge manche Probanden komplett kalt.

Kein Einfluß auf Anhedoniker

Dabei handelte es sich nicht um die sogenannte Amusie, bei der Personen einfach keine Rhythmen oder Tonfolgen erkennen können - dies konnten die Probanden durchaus. Auch funktionierte ihr neuronales Belohnungssystem wie ein weiteres Experiment mit Glückspielen und Geldgewinnen zeigte. Musik hatte bei ihnen ganz einfach keine Wirkung - sie waren "musikalische Anhedoniker".