Wer ist besser? Arzt oder Ärztin?

Von Heidi Albrecht
25. Oktober 2013

Wer ist besser: Arzt oder Ärztin? Diese brisante Frage war Mittelpunkt einer Kanadischen Forschung, bei der der feine Unterschied zwischen den Geschlechtern ermittelt werden sollte. Für die Studie wurden ausschließlich die Behandlungen älterer Diabetespatienten herangezogen. So zeigte sich, dass die weiblichen Ärzte sich strenger an die in Kanada vorgegebenen Leitlinien hielten. Das betrifft sowohl das Verschreiben von Medikamenten als auch die weiterführenden Behandlungen.

Die männlichen Kollegen hingegen sehen dies ab und an etwas lockerer. Dafür behandeln sie im Schnitt 1.000 Patienten mehr als ihre weiblichen Kollegen. Sie sind also in diesem Sinne produktiver. Für Krankenhäuser sind solche Ärzte sicher attraktiver.

Doch es wird davor gewarnt, die Ergebnisse der Studie falsch zu deuten. Demnach ist es ebenso wichtig, dass sich Ärzte ausreichend Zeit nehmen, um den Patienten ausführlich zu erläutern, was der Sinn der Behandlung ist und worauf der Patient achten muss. Das trägt dazu bei, dass Patienten nicht so oft zurückkehren, um weitere Fragen zu stellen, was in gewisser Weise auch produktiv ist.

An der Studie nahmen 870 Ärzte teil. Davon war exakt die Hälfte weiblich.