Wer Kaffee trinkt, schützt die Leber vor alkoholbedingter Zirrhose
Eine "Leberzirrhose" kann die unmittelbare Folge von jahrelangem Alkoholmissbrauch sein. Das individuelle Risiko richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wobei nicht nur die tatsächliche Menge des konsumierten Alkohols eine Rolle spielt. Wichtig ist einer aktuellen Studie zufolge sogar, ob ein Mensch regelmäßig Kaffee trinkt oder nicht.
Dabei könnte man vermuten, dass Koffein als Gift die Situation für die Leber verschlechtert, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Wer täglich Kaffee trinkt und dem Alkohol nicht abgeneigt ist, der hat ein geringeres Risiko als Alkoholkonsumenten, die niemals Kaffee trinken. Ermittelt wurde dies in einer Studie mit mehr als 63.000 Menschen.
Schutzfunktion trifft nur auf Personen zu, bei denen Alkoholkonsum zur Leberzirrhose geführt hat
Die Männer und Frauen aus Singapur wurden 15 Jahre begleitet und dabei ermittelt, wer welche Mengen an Kaffee zu sich nahm. Man bildete dabei zwei Gruppen: Gruppe eins bestand aus all jenen, die jeden Tag zwei oder noch mehr Tassen an Kaffee konsumierten und Gruppe zwei fasste alle mit geringerem Kaffeekonsum zusammen. Am Ende wurde ermittelt, zu wie vielen Todesfällen aufgrund einer Leberzirrhose es gekommen war.
Insgesamt waren dies 114 Fälle. Dabei verstarben deutlich weniger Menschen der Gruppe eins. Ihr Risiko war im Vergleich zur zweiten Gruppe um 38 Prozent gesenkt. Allerdings traf dieser Schutz nur auf die Todesfälle zu, bei denen tatsächlich der übermäßige Alkoholkonsum die Leberzirrhose verursacht hatte. Ging die Zirrhose dagegen auf eine Infektion mit dem Virus Hepatitis C zurück, schützte auch das Kaffeetrinken nicht.
Antioxidative Bestandteile des Kaffees könnten verantwortlich sein
Allerdings kann die Schutzwirkung laut der Forscher nicht auf Koffein allein zurückgehen, denn dann müsste auch Teetrinken das Risiko senken. Der Konsum von Tee wurde in der Studie ebenfalls berücksichtigt, doch hoher Teekonsum beeinflusste das Risiko nicht. Man vermutet daher, dass antioxidative Bestandteile des Kaffees die Schutzwirkung verursachen. "Cafestol" und "Kahweol" könnten dabei die entscheidende Rolle spielen.