Wer mehr verdient lebt auch länger: Wohlstand beeinflusst Lebenserwartung

Von Nicole Freialdenhoven
21. September 2012

Reiche Leute leben länger: Auf diesen einfachen Nenner lässt sich eine neue Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) bringen, die dafür die Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) auswerteten. Demnach leben wohlhabende Männer fünf Jahre länger als Männer aus armutsgefährdeten und prekären Verhältnissen. Bei den Frauen beträgt der Unterschied immerhin noch dreieinhalb Jahre.

Den Hauptgrund für die niedrigere Lebenserwartung der schlecht verdienenden Männer sehen die Forscher vor allem darin, dass diese Männer häufig einer körperlich belastenden Arbeit nachgeben, die ihre Körper schnell verschleißen lässt, während wohlhabende Männer in der Regel Schreibtischjobs nachgehen. Bei den Frauen spielt dagegen eher die psychische Belastung aufgrund der prekären finanziellen Situation eine große Rolle.

Doch auch andere Gründe sind ausschlaggebend für eine hohe Lebenserwartung: So lebten die Frauen länger, die ein ausgeprägtes soziales Netzwerk besaßen und häufiger ausgingen, als die Frauen, die kaum soziale Kontakte pflegten und nur wenige kulturelle Veranstaltungen besuchten.

Bei den Männern dagegen spielte die Bildung eine wichtige Rolle, da sie wiederum eng mit dem Arbeitsleben verknüpft ist.