Wer nachts nur fünf Stunden schläft, verdoppelt im Straßenverkehr sein Unfallrisiko

Studie beweist eindrucksvoll, wie schnell das Unfallrisiko mit jeder Stunde Schlafmangel steigt

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2016

Der menschliche Körper muss sich regelmäßig durch Schlaf regenerieren, sonst sinken

  • Konzentration,
  • Reaktionsvermögen und
  • Gefühlsstabilität.

Auch die körperliche Fitness leidet schnell, wenn der gesunde Nachtschlaf nicht gegeben ist. Wie stark bereits zwei Stunden Defizit auf die Fahrtauglichkeit wirken und wie schnell das Unfallrisiko mit jeder weiteren Stunde Schlafmangel steigt, hat eine aktuelle Studie eindrucksvoll gezeigt.

Dauer des Schlafs und Unfallrisiko

In den USA haben Forscher insgesamt 7.234 Fahrer untersucht. 4.571 von ihnen waren an Verkehrsunfällen beteiligt gewesen. Man befragte sie zu ihrem Schlafrhythmus und fand einen sofortigen Zusammenhang zwischen der Dauer des Schlafs und dem Unfallrisiko. Im Allgemeinen sollten Menschen von 24 Stunden sieben bis acht Stunden schlafen.

  • Wer knapp darunter liegt und nur sechs bis maximal sieben Stunden schläft, erhöht das Unfallrisiko bereits um das 1,3 Fache.
  • Fehlen zwei Stunden Nachtschlaf, verdoppelt sich das Risiko direkt: nach fünf bis sechs Stunden Schlaf liegt es beim 1,9-Fachen.
  • Wessen Nacht noch kürzer war (vier bis fünf Stunden), kommt auf das 4,3-Fache und
  • bei unter vier Stunden Schlaf liegt man direkt beim 11,5-fachen Unfallrisiko.

Demnach ist ein Mensch mit zu kurzem Nachtschlaf für den Straßenverkehr ähnlich gefährlich wie ein völlig betrunkener Fahrer.

Körpergefühl nicht zuverlässig

Umfragen in den USA haben zudem ergeben, dass Schlafmangel für viele Autofahrer zum Alltag gehört. 35 Prozent der Fahrer gaben an, dass sie weniger als sieben Ruhestunden in der letzten Nacht hatten. Das erklärt auch die Statistik, dass rund jeder fünfte Unfall im US-Straßenverkehr auf Sekundenschlaf zurückgeht.

Rund 50 Prozent der Betroffenen hatten aber vorab nicht einmal ansatzweise gemerkt, dass sich Sekundenschlaf anbahnen könnte. Das Körpergefühl war demnach kein guter Ratgeber für sie.