Gefährlicher Sekundenschlaf am Steuer: Forscher suchen nach Testverfahren

Tests sollen das Lenkverhalten, die Spurhaltung sowie das Lidschlussverhalten messen

Von Ingo Krüger
11. Dezember 2014

Der Sekundenschlaf am Steuer kann fatale Folgen haben. Nach Angaben des Automobilclubs ADAC verursachen plötzliche Müdigkeitsattacken jeden vierten tödlichen Pkw-Unfall und jedes sechste schwere Lkw-Unglück in Deutschland. Damit sterben durch Schlafanfälle mehr Menschen im Straßenverkehr als durch Alkohol.

Besonders gefährlich sind die Phasen zwischen vier und sieben Uhr am Morgen, wenn sich der Körper im Tiefschlaf ausruhen sollte, sowie zwischen 13 und 16 Uhr, während des Leistungstiefs am Nachmittag.

Müdigkeit der Autofahrer soll für Test berechnet werden

Wissenschaftler arbeiten an Testverfahren, um übermüdete Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen. Schnelltests wie beim Alkohol gibt es bislang nicht. Grenzwerte existieren ebenfalls noch nicht. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sucht weiterhin nach geeigneten Verfahren, um die Müdigkeit von Autofahrern zu berechnen.

Dazu zählen die Messung des Lenkverhaltens und der Spurhaltung sowie das Lidschlussverhalten, auch mit einem EEG (Elektroenzephalogramm) und dem pupillografischen Schläfrigkeitstest sollen übermüdete Autofahrer überführt werden. Eine Maßnahme alleine reicht jedoch noch nicht aus. Am besten funktioniert eine Kombination aus mehreren Methoden.

Testverfahren sind noch nicht alltagstauglich

Alltagstauglich sind die Verfahren noch nicht. Bis dahin muss vor allem an die Eigenverantwortung appelliert werden. Müdigkeitswarnsysteme haben den Effekt, dass sich gerade Fahrer von Oberklassewagen sicher fühlen, obwohl sie besser eine Pause einlegen sollten. Dies zeigt eine Studie der BASt.