Wer Preisgelder bei einer TV-Show kassiert hat, wird wohl bald vom Finanzamt geprüft

Von Cornelia Scherpe
27. September 2012

Es gibt eben kaum etwas umsonst, das ist den Stars bei Big Brother und den Gewinnern bei den Superstars schon schmerzlich klar geworden. Wer hier in den vergangenen Jahren bei den TV-Shows Geldprämien bekommen hatte, musste diese nun dem Finanzamt seiner Region offen legen. Die Ämter führen gern offiziell Prüfungen durch und bitten dann zur Kasse.

Die Gelder, die beim Sieg geflossen sind, unterliegen in vielen Fällen der Steuer und daher müssen nun auch aktuelle Gewinner damit rechnen, dass ihr Finanzamt sich bald bei ihnen meldet. Bislang hatte der Fiskus aber nur begrenzte Rechte, die Daten zu bekommen und daher mussten viele Gewinner noch keine Steuer für ihre TV-Prämien zahlen. Das könnte sich sehr bald ändern. Der Fiskus hat bekannt gegeben, dass er in naher Zukunft detaillierte Einsicht in die Informationen der zuständigen Behörden fordert. Auch die öffentlich-rechtlichen Einrichtungen sollen verpflichtet werden, ihre Daten offen zu legen.

Die Gewinner diverser Shows können dagegen nicht viel tun, denn im Einzelfall werden sie nicht einmal mitbekommen, dass Informationen über sie eingezogen werden. Besteht eine gesetzliche Pflicht, dann müssen die TV-Sender dem jeweiligen Amt auch Auskunft geben, sonst würden sie sich strafbar machen. Bisher bestand diese gesetzliche Pflicht nicht, doch das Bundesfinanzministerium hat einen entsprechenden Entwurf bereits vorliegen.

Die neue Steuerverordnung soll es dann den Ämtern leichter machen, ihre gewünschten Daten zu bekommen. Kritische Stimmen beschweren sich darüber, dass dies nur umso mehr zu einem gläsernen Menschen führen wird.