Wer wenig schläft wird krank - eine Studie zeigt den Einfluss von Schlafmangel auf Gene

Von Ingrid Neufeld
26. Februar 2013

Wissenschaftler der University of Surrey in Guildford, Großbritannien fanden heraus, dass bei Menschen, die eine Woche zu wenig schlafen, hunderte von Genen ihre gleichbleibende Aktivität verändern. Sie schließen daraus, dass das Immunsystem durch den Schlafmangel beeinflusst wird und dass dadurch sogar Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes entstehen können.

Für die Untersuchung fanden sich 12 Frauen und 14 Männern in einem Schlaflabor ein. Eine Woche lang schliefen sie solange sie wollten, im Durchschnitt rund achteinhalb Stunden jede Nacht. In der zweiten Woche mussten sie nach nicht einmal sechs Stunden Schlaf aufstehen. Am Ende der zweiten Woche durften die Getesteten vierzig Stunden lang gar nicht schlafen.

Die Wissenschaftler entnahmen Zellproben und stellten fest, dass 711 Gene durch den Schlafmangel beeinflusst waren - entweder zu mehr (444 Gene) oder weniger (267 Gene) Aktivität. Von den 23.000 Genen, die jeder Mensch hat, waren rund drei Prozent betroffen, und zwar insbesondere diejenigen, die Stressreaktionen, Immunantworten und Entzündungen beeinflussen. Auch Stoffwechselgene waren darunter.

Das Besondere an dieser Untersuchung ist die Erforschung von allen Genen, die bei einem Schlafmangel betroffen sind. Bisher wurden nur einzelne Gene untersucht.