Schlafmangel und Schlafapnoe erhöhen das Unfallrisiko im Straßenverkehr erheblich
Forscher haben in einer Studie ermittelt, wie stark Schlafmangel an Verkehrsunfällen beteiligt ist
In den USA hat sich eine aktuelle Studie mit einem immer häufiger auftretenden Problem der Bevölkerung auseinandergesetzt: Schlafmangel. Vor allem durch stärker werdende Probleme mit Adipositas haben die US-Bürger häufiger eine Schlafapnoe. Durch die nächtlichen Atemaussetzer wird der Nachtschlaf insgesamt weniger erholsam und tagsüber sind die Betroffenen sehr müde. Auch Stress und Sorgen führen vermehrt dazu, dass eine gesunde Schlafdauer von sieben Stunden regelmäßig unterschritten wird.
Studie zur Unfallgefahr durch Schlafmangel
Für eine Studie zum Thema Unfälle im Straßenverkehr und Schlafmangel beziehungsweise Schlafapnoe werteten Forscher nun die Daten von 1.745 Männer und 1.456 Frauen aus. Die Probanden waren zwischen 40 und 89 Jahren alt und waren bereit, die Qualität ihres Schlafes überwachen zu lassen. Außerdem gaben auf Nachfrage 222 der Menschen an, bereits einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen zu sein.
Schlafapnoe und allgemeiner Schlafmangel bergen hohes Risiko im Straßenverkehr
Als die Forscher nun die Auswertungen des Nachtschlafs mit diesen Aussagen verglichen, wurde der Zusammenhang schnell deutlich:
- Wer unter einer leichten Schlafapnoe litt, dessen Risiko auf Autounfälle stieg um sieben Prozent im Vergleich zu allen mit gesundem Schlaf.
- Handelte es sich um eine mittlere Ausprägung der Schlafapnoe, kletterte das Risiko bereits auf 13 Prozent.
- Für alle mit schwerer Schlafapnoe lag die Gefahr noch einmal deutlich höher und kam auf 23 Prozent.
Gemessen wurde der Schweregrad anhand des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI). Werte bis 14,9 gelten als leichte Form, 15 bis 29,9 als mäßige und alles ab 30 als schwere Form.
Auch allgemeiner Schlafmangel mit regelmäßig weniger als sieben bis acht Stunden Nachtschlaf erhöhte das Unfallrisiko - und zwar um 13 Prozent mit jeder fehlenden Stunde Schlaf. Wer nur sechs Ruhestunde hatte, war zu 33 Prozent häufiger in Autounfälle verwickelt. Bei fünf oder weniger Stunden Nachtschlaf stieg das Risiko sogar auf 47 Prozent.
Besonders gefährlich war es für Männer und Frauen, die sich trotz kurzer Nächte subjektiv wach fühlten. Die Fehleinschätzung ließ ihr Unfallrisiko um 22 Prozent ansteigen.