Werbung mit dem Namen der Nonne Hildegard von Bingen ist heute das große Geschäft

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
10. Juli 2013

Hildegard von Bingen war eine Nonne des Benediktinerordens und wurde Ende des 11. Jahrhunderts geboren. Bekannt wurde sie hauptsächlich durch ihre Werke innerhalb der Medizin, aber sie wird auch von der katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt.

So hatte Hildegard von Bingen Mitte des 12. Jahrhundert auch etliche Schriften über medizinische Abhandlungen sowie Schriften über Heilpflanzen verfasst. Aber erst im letzten Jahrhundert hat man dies immer mehr vermarktet, so dass mittlerweile der Begriff Hildegard-Medizin bei vielen Menschen bekannt ist.

So gibt es auch verschiedene Kräutermischungen, Liköre sowie sogar Kochbücher, die ihren Namen tragen. Auch Wellness-Hotels werben mit ihrem Namen und bieten dort unter anderem Hildegard-Diäten an. Aber tatsächlich hat die Nonne sich ihrerzeit nur kurz zum Thema "Fasten" geäußert, indem sie schrieb: "Das Fasten sollst du nicht übertreiben".

Auch wird heutzutage mit einer sogenannten "Edelsteintherapie", die ebenfalls ihren Namen trägt, geworben, nur weil sie sich in ihren Schriften neben der ausgiebigen Pflanzenkunde auch mit den Mineralien und Metallen beschäftigt hatte. Dabei hatte sie einst etwa 290 Pflanzen sowie 25 Mineralien und acht Metalle erwähnt.

Aber was ein heutzutage angepriesenes Saftgetränk aus der Beere der Aronia mit Hildegard von Bingen verbindet, ist ein Rätsel, denn diese Beere war im 12. Jahrhundert in Deutschland nicht bekannt. So ist es auch nicht verwunderlich, das die "Stiftung Warentest" sich sehr skeptisch gegenüber der sogenannten "Hildegard-Medizin" äußert und diese als "nicht empfehlenswert" einordnet.

Die ganze Vermarktung hatte in den 60er Jahren der österreichische Arzt Gottfried Hertzka in Zusammenarbeit mit dem Apotheker Max Breindl, der die einzelnen Rezepte entwickelte, durchgeführt und ab den 70er Jahren wurde dann mit der sogenannten "Hildegard-Medizin" geworben. Aber nur wenige Rezepte stammen wirklich von der Nonne Hildegard von Bingen, wie zum Beispiel die Ringelblumensalbe, die bei Hautverletzungen hilft.