Westdeutsche Jugendliche entdecken den Osten: Zahl der Studenten aus dem Westen steigt

Billiger Wohnraum als Auslöser für mehr Andrang an Universitäten im Osten?

Von Nicole Freialdenhoven
11. November 2014

Immer mehr junge Menschen aus den alten westdeutschen Bundesländern entdecken die ostdeutschen Bundesländer für sich. Kamen im Jahr 2008 nur 22% der Studenten an ostdeutschen Universitäten aus dem Westen, waren es zum aktuellen Wintersemester schon 35 Prozent.

Dies stellte eine Umfrage unter 25 ostdeutschen Hochschulen fest, an denen rund 60 Prozent der Studenten in Ostdeutschland eingeschrieben sind. Einige wichtige Hochschulen wie die Universität Leipzig fehlten jedoch.

Spitzenreiter unter den bei West-Studenten beliebten Ost-Unis sind die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde mit 61 Prozent, die Hochschule Wismar und die Universität und Fachhochschule in Potsdam, wo über 50 Prozent der Studenten aus dem Westen kommen. An der TU Dresden, der größten Universität im Osten, stammen hingegeben nur etwa 25% aus dem Westen.

Mögliche Auslöser für den größeren Andrang

Zumindest teilweise dürfte der Anstieg der Weststudenten im Osten auf die Marketingkampagne "Studieren in Fernost" der Wissenschaftsministerien der ostdeutschen Bundesländer zurück zu führen sein.

Aber auch billigerer Wohnraum und weniger überfüllte Hörsäle werden ihren Teil dazu beigetragen haben. Ob der Boom anhält, ist dabei fraglich, denn die ostdeutschen Hochschulen mussten in den letzten Jahren schmerzhafte Kürzungen ihrer finanziellen Mittel hinnehmen.