Wichtiger Alzheimer-Faktor entdeckt - Das Problem ist ein Netzwerkfehler

Alzheimerursache - Störungen des Enzyms "MEC-17" führen zu fehlerhaften Signalübertragungen

Von Cornelia Scherpe
15. September 2010

Unser Gehirn arbeitet wie ein Computer, darüber sind sich die Wissenschaftler schon länger im Klaren. Bei der Erforschung der Alzheimerkrankheit hat man nun einen entscheidenden Faktor entdeckt: der menschliche Computer bekommt einen Fehler im Netzwerk.

Der Mensch besitzt das Enzym "MEC-17", welches chemische Signale produziert. Wir benötigen diese Signale, damit die Moleküle in uns wissen, welche Nervenfasern im Netzwerk sie bei ihrer Reise durch das Gehirn nutzen müssen. Anders gesagt: dank der Signale wissen sie, welche Buslinien sie nehmen müssen, um an ihr Ziel zu kommen.

Netzwerkfehler führt zu Transportfehlern

Nun haben Wissenschaftler entdeckt, dass Alzheimerpatienten offenbar einer Art Netzwerkfehler zum Opfer fallen. Sie besitzen nicht mehr genügend der chemischen Signale, daher erhalten die Moleküle nicht mehr die nötigen Informationen, um zu wissen, welchen Bus sie nehmen müssen. Aufgrund dessen kommt es zu Transportfehlern und die Signale treten ihre Reise durch das Gehirn fehlerhaft an.

Auch Parkinson steht in Verdacht, auf diesem Netzwerkfehler zu beruhen, so die Forscher.