Wie bestimmt man die Himmelsrichtungen ohne einen Kompass?

Von Max Staender
13. September 2013

Bekanntermaßen geht die Sonne im Osten auf, wandert im Verlauf des Tages über Süden und geht schließlich im Westen unter, sodass man sie im Norden nie sieht. Doch wie kann man diese vier Himmelsrichtungen ohne Kompass oder Karte möglichst genau bestimmen?

Bei Nacht helfen die Sternbilder

Am besten gelingt dies mit Hilfe der Sternbilder am Nachthimmel, wie beispielsweise dem "Großen Bär" oder dem "Großen Wagen". Letzterer ähnelt einem viereckigen Kasten mit Griff, dessen beide Sterne man durch eine gedachte Linie verbindet und fünfmal in die gleiche Richtung nach oben verlängert. An diesem Punkt stößt man auf den sehr hell leuchtenden Polarstern, der einem ziemlich genau die nördliche Himmelsrichtung angibt.

Bei Tag nutzt man Satellitenschüsseln oder Kirchtürme

Tagsüber kann man daneben nach montierten Satellitenschüsseln Ausschau halten, welche hierzulande nach Süden beziehungsweise Süd-Süd-Ost zeigen. Bei sehr alten Kirchen lohnt sich zudem ein Blick auf den Altar, der meistens in Richtung Osten steht, womit der Kirchturm die westliche Himmelsrichtung angibt.

Kompass- oder Stachellattich als Alternative

Sollte taqsüber weder eine Satellitenschüssel noch eine Kirche aufzufinden sein, sucht man in der Natur am Wegesrand nach dem Kompass- oder Stachellattich. Diese zur Familie der Korbblütler angehörigen Pflanze hat die bemerkenswerte Eigenschaft, dass sich ihre Blätter nach der Sonne drehen, sodass die Blattspitzen meistens in Nord-Süd-Richtung zeigen. Durch diese optimale Blattstellung verliert sie nicht zu viel Wasser durch Verdunstung, da die Sonne nur in den Morgen- und Abendstunden auf die Blattflächen trifft.