Rotlachse orientieren sich bei Wanderungen am Erdmagnetfeld

In der Zukunft wollen Forscher die Reisewege der Lachse vorhersagen können

Von Alexander Kirschbaum
11. Februar 2013

US-amerikanische Forscher von der Oregon State University haben die Wanderungsbewegungen von Rotlachsen untersucht. Die Forscher wollten wissen, wie es die Tiere schaffen, an ihrem Lebensende den Weg zurück in ihre Heimat zu finden. Die Fische legen tausende Kilometer zurück, um in ihre Geburtsorte zurückzukehren und dort zu laichen.

Erdmagnetfeld zur Orientierung

Bei ihrer Heimkehr orientieren sich die Fische am Erdmagnetfeld, wie die Forscher aus der Auswertung von Fischereidaten der Pacific Salmon Commission von 1953 bis 2008 schlossen. Aus den Fischereidaten konnten die Forscher den Weg der Lachse, vom Golf von Alaska bis zu ihrem Heimatfluss Fraser im Südwesten Kanadas, nachvollziehen.

Das GPS-Navigationssystem der Fische

Die Lachse prägen sich den Wissenschaftlern zufolge das Magnetfeld ein, wenn sie als Jungtiere ins offene Meer schwimmen. Dadurch sind sie jederzeit in der Lage, ihre Position zu bestimmen und bestimmte Orte wiederzufinden, vergleichbar mit einem GPS-Navigationssystem in einem Auto. Dass die Fische zuweilen unterschiedliche Rückreiserouten wählen, liegt an natürlichen Veränderungen des Erdmagnetfelds sowie an Temperaturschwankungen im Wasser.

Mit den neuen Erkenntnissen hoffen die Forscher zukünftig die Reisewege der Lachse vorhersagen zu können. Sie konnten bisher allerdings nicht enträtseln, wie die Fische es schaffen, sich das Erdmagnetfeld zu merken.