Wie schädlich sind Statin-Therapien für die Nieren wirklich?

Von Cornelia Scherpe
27. März 2013

Diverse Krankheiten können es erforderlich machen, dass ein Patient Statine verschrieben bekommt. Wie jede Therapie, so birgt auch diese diverse Risiken und kann zu unerwünschten Dingen führen. Eine eher seltene, dafür aber sehr gefürchtete Nebenwirkung: Nierenversagen.

Es kann durchaus vorkommen, dass gerade bei sehr stark dosierten Statinen die Nieren belastet werden. Wer ohnehin schwächere Nieren hat oder zu wenig Flüssigkeit am Tag zu sich nimmt, kann damit die Nieren überfordern. Doch wie realistisch ist es in der Praxis, dass man betroffen sein wird? Dieser Frage ging eine Studie nach und ermittelte das reale Risiko.

Dafür wertete man an der University of British Columbia insgesamt neun Datenbanken aus, in denen die Informationen von über zwei Millionen Patienten gespeichert waren. All diese Menschen hatten eine sehr starke Statintherapie bekommen. Unter "stark" verstanden die Forscher je nach eingesetztem Statin etwas anders, da verschiedene Statine in gleichen Mengen verschieden stark wirken. Bei Rosuvastatin galt eine Dosierung von 10 mg oder mehr jeden Tag als stark, bei Atorvastatin 20 mg oder mehr und bei Simvastatin 40 mg oder mehr.

Die Studie zeigte, dass vor allen Dingen in der ersten Zeit nach Therapiebeginn das Risiko erhöht ist. In den ersten 120 Tagen kam es bei Patienten, die vorab völlig gesunde Nieren hatten, nun zu einem Risiko von 35 Prozent, dass sie mit Nierenleiden ins Krankenhaus müssen. Danach sank das Risiko allerdings wieder ab, wenn im Körper ein gewisser Gewöhnungseffekt Einzug gehalten hatten. Allerdings läuft dieser Effekt so langsam ab, dass auch noch zwei Jahre nach Therapiebeginn ein deutliches Risiko festgestellt werden kann.