Wie Schleimpilze ihren Weg finden

Von Ingo Krüger
12. Oktober 2012

Schleimpilze sind weder Tiere noch Pflanzen und auch keine Pilze. Die 1 bis 1,5 Millimeter breiten und 1,5 bis 2 Millimeter hohen Lebensformen besiedeln hauptsächlich verrottendes Holz und die Fruchtkörper fleischiger Pilze.

Physarum polycephalum, so die lateinische Bezeichnung der Einzeller, wird häufig in Laboren zu Studienzwecken eingesetzt. So auch bei einer Untersuchung australischer Wissenschaftler, die das Orientierungsvermögen der Schleimpilze analysierten. Dabei gelang ihnen der Nachweis, dass Physarum polycephalum den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten in einem Irrgarten finden kann.

Die Lebensformen orientieren sich dabei an ihrer eigenen Schleimspur. Treffen sie auf ihrem Weg auf solch eine Hinterlassenschaft, umgehen sie diese, um nicht schon bekannte Gebiete erneut abzusuchen oder sich im Kreis zu bewegen. Befinden sie sich jedoch überall von Schleim umgeben, so überwinden sie sich und kriechen darüber hinweg. Allerdings benötigt Physarum polycephalum zehnmal länger, wenn er komplett von Schleimspuren umgeben ist. Schnell ist die Lebensform übrigens auch nicht. Sie bewegt sich im Schnitt mit einer Geschwindigkeit von rund einem Zentimeter pro Stunde.

Nach Ansicht der Forscher fungieren die Spuren als eine Art externes Gedächtnis. So seien dort Informationen über die Vergangenheit abgespeichert, die die Schleimpilze wahrnehmen können.

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