Bombardierkäfer als Vorbild für neuartigen Satellitenantrieb

Von Ingo Krüger
25. Januar 2013

Der lediglich fünf bis fünfzehn Millimeter kleine Bombardierkäfer soll für eine Innovation auf dem Gebiet des Satellitenbaus sorgen. Wissenschaftler haben das Verhalten des Insektes analysiert und wollen sich die Verteidigungseigenschaften des kleinen Käfers zu Nutze machen.

Der Bombardierkäfer sprüht zu Verteidigungszwecken ätzende und übelriechende Gase aus einer Düse. Möglich machen das verschiedene Chemikalien im Körper des Käfers. Der Explosionsapparat am Hinterleibsende besteht aus einer Drüse, die Sekret produziert, einer Sammelblase und einer Explosionskammer. Die Gase können sehr weit versprüht werden, denn bei der Reaktion der Stoffe entsteht eine Art Schubkraft, die die Käfer jedoch nicht zur Fortbewegung nutzen.

Diesen Mechanismus wollen die Forscher jetzt für den Antrieb von Satelliten nutzen. Da ein Drucksystem überflüssig wäre, könnte Gewicht eingespart werden. Es wäre möglich, mehr Ladung zu transportieren. Außerdem, dies betonten Experten vom Bremer Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation, wäre der Antrieb effizienter als bei konventionellen Antrieben.