Wie stark ist die Alzheimer-Veranlagung? Forscher finden elf neue Risiko-Gene
Völlig zurecht fürchten sich viele Menschen davor, im Alter einmal an Alzheimer zu erkranken. Wer Patienten mit diesem Leiden kennt, sieht sehr deutlich, wie viel Selbstständigkeit und wie viel Lebensqualität durch die Krankheit verloren wird. Durch eine gesunde Lebensführung und regelmäßige Förderung der grauen Zellen kann man das eigene Risiko jedoch minimieren.
Neue Gene als Risiko für Alzheimer identifiziert
Komplett umweltabhängig ist Alzheimer allerdings auch nicht. Wie oft eine Veranlagung für Krankheiten in den Genen steckt, konnte die noch recht junge Genforschung in den letzten Jahren immer wieder zeigen. Nun haben Forscher auch neue Gene identifiziert, die das individuelle Risiko für Alzheimer steigen lassen.
Direkt elf Genvarianten sind es, die nun zum Katalog dazu gehören. Die erste auffällige Genmutation für Morbus Alzheimer hatte man 2009 gefunden. In den folgenden Jahren kamen insgesamt zehn weitere Gene hinzu. 2013 kommen nun noch einmal elf dazu, sodass man inzwischen bei 22 Risiko-Genen steht.
Die neuste Entdeckung stammt aus einer Studie mit 11.312 gesunden Menschen und 8.572 von Alzheimer Betroffenen. Die Gene erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen, von der Mitarbeit an Entzündungsreaktion bis hin zum Eingriff in die Funktion der Nervenzellen im Hirn.
Mit bewusster Lebensführung kann Risiko allerdings minimiert werden
Insgesamt 22 Risiko-Gene klingt zwar sehr viel, doch ein wenig können die Forscher alle Menschen beruhigen. Der genau Einfluss jedes dieser Gene ist relativ klein. Wer die Genvarianten in sich trägt, dessen Risiko erhöht sich im Vergleich zu Menschen mit der "normalen" Genvariante maximal um 24 Prozent. Wer nur einige der Risiko-Gene trägt, dessen Risiko kann auch nur um gerade einmal ein Prozent steigen. Der Einfluss sollte natürlich ernst genommen werden, doch bei diesem Risikoprofil kann man mit bewusster Lebensführung dennoch erfolgreich dagegen ansteuern.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56365/Elf-neue-Alzheimer-Gene Abgerufen am 5. November 2013