Wilderei fast so lukrativ wie Drogen- oder Menschenhandel

Von Ingo Krüger
13. Dezember 2012

Wilderei ist nicht nur eine Bedrohung für den Artenschutz, sondern ein milliardenschweres Geschäft. Nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF betragen die Einnahmen aus illegalem Handel mit geschützten Naturgütern im Jahr rund 19 Milliarden Dollar (14,7 Milliarden Euro). Damit ist es das viertgrößte illegale Geschäftsfeld auf der Welt. Lediglich der Kauf und Verkauf von Betäubungsmitteln, Produkt- und Geldfälscherei sowie Menschenhandel sind noch lukrativer.

Mit den Profiten finanzieren hervorragend organisierte Banden Waffenkäufe und unterstützen Terroristen und kriegerische Auseinandersetzungen. Afrikanische Wildhüter müssen sich mit ungleichen Mitteln zur Wehr setzen. Einige Ranger sind bei Schusswechseln schon ums Leben gekommen, andere haben ihre Existenzgrundlage verloren.

Der WWF teilte mit, dass immer mehr Tiere gejagt würden. Besonders Elefanten und Nashörner fallen Wilderern verstärkt zum Opfer. So hat sich seit Beginn dieses Jahres die Zahl der Elefanten in Afrika um 10.000 reduziert.

Monatlich werden zudem zwei Nashörner abgeschossen. Vor fünf Jahren war es lediglich eins. Auf dem Schwarzmarkt wird jedes Kilogramm Horn eines asiatischen Nashorns für bis zu 30.000 US-Dollar gehandelt, bis zu 10.000 US-Dollar gibt es für die entsprechende Menge eines afrikanischen Nashorns. In Afrika leben derzeit noch rund 25.000 Nashörner.