Windkraftanlagen gefährden Fledermäuse

Weil aktuelle Windkraftanlagen Fledermäuse töten können, beschäftigen sich Forscher mit Veränderungsmöglichkeiten

Von Frank Hertel
22. November 2011

Der Ausstieg aus der Atomkraft führt dazu, dass in Deutschland immer mehr Windkraftanlagen gebaut werden. Ein Problem dabei ist, dass solche Anlagen Fledermäuse töten können. Das Töten von Fledermäusen ist allerdings durch ein EU-Gesetz verboten.

Das Bundesumweltministerium fördert daher ein Projekt der Universitäten Hannover und Erlangen mit 400000 Euro. Dieses Projekt versucht den Fledermäusen gegen die Windkraft zu helfen.

Standort der Anlage ist entscheidend

Zunächst hatte man 72 Windkraftanlagen genauer untersucht. Im Schnitt tötete jede Anlage 10 Fledermäuse pro Jahr. Tatsächlich waren es aber bei manchen Anlagen über 50 pro Jahr, bei anderen keine einzige. Es kommt also ganz auf den Standort der Anlage an.

Die Forscher haben auch ein Computerprogramm entwickelt, das die Windkraftanlagen im 10-Minuten-Takt ein- und ausschalten soll. Auf diese Weise könnten die hohen Druckunterschiede im Kraftwerksbereich abgebaut werden.

Veränderte Luftdruckverhältnisse schaden den Fledermäusen

Die Fledermäuse sterben nämlich nicht durch Kontakt mit den Rotorblättern, sondern durch die veränderten Luftdruckverhältnisse. Ihre inneren Organe nehmen dadurch Schaden.

Die Forscher möchten jetzt berechnen, wie sich so ein 10-Minuten-Takt auf die Wirtschaftlichkeit einer Windkraftanlage auswirken würde. In den Monaten Juni bis September sind die Fledermäuse am aktivsten. Vielleicht könnte man die 10-Minuten-Taktung auf die warmen Monate beschränken.

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