Winter in Deutschland fällt aus - Erwärmung der Arktis verändert polaren Jetstream

Von Ingo Krüger
20. Februar 2014

In den vergangenen Jahren haben sich Wetterextreme gehäuft. Verantwortlich dafür machen viele den Klimawandel. Doch die Eiseskälte in den USA, Überschwemmungen in Großbritannien und frühlingshafte Temperaturen in Deutschland könnten auch durch den Jetstream hervorgerufen worden sein.

Wetterexperten vermuten, dass die starke Luftströmung in großer Höhe die Großwetterlage in den USA und Europa mitbestimmen könnte.

Auswirkungen des polaren Jetstreams

Wenn sich der polare Jetstream aufgrund der Erwärmung der Arktis abschwächt, weitet er sich aus und ändert seinen Verlauf. Die Windgeschwindigkeit nimmt ab, weil sich die Temperaturunterschiede zwischen der Arktis und den südlichen Breiten verringern.

Wetterphänomene tendieren dadurch dazu, länger als gewöhnlich zu dauern und damit auch extremer zu werden.

Veränderung von Flora und Fauna aufgrund des Klimawandels

In diesem Jahr rechnen Meteorologen nicht mehr mit einem Wintereinbruch in unseren Breiten. Sie vermuten, dass der kommende Frühling mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent zu warm werde. Auch langfristig seien eher milde und feuchte Winter zu erwarten. Es sei von einer Veränderung von Fauna und Flora auszugehen.

So konnten Biologen bereits beobachten, dass einige Pflanzen sich immer weiter nach Norden ausbreiten. Die "Chinesische Hanfpalme", die bis vor einigen Jahrzehnten nur in Regionen südlich der Schweiz wuchs, wurde bereits am Bodensee gesichtet.