Winterzeit - Was tun bei jahreszeitlichen Depressionen?

Von Jutta Baur
23. Dezember 2011

Viele kennen das: Wenn die Tage kürzer werden und man das Gefühl hat, es wird überhaupt nicht mehr hell, dann schlägt das auf die Stimmung. Man fühlt sich träge und schlapp. Es fehlt an Energie und Lebensfreude. All die Dinge, die man so gerne gemacht hat, sind einem verleidet. Geht eine solche Phase über einen Zeitraum von zwei Wochen hinaus und besteht hauptsächlich in der dunklen Jahreszeit, weist dies auf eine Winterdepression hin.

Die Winterdepression entsteht tatsächlich durch fehlende Helligkeit. Bestimmte Hormone sind bei ihrer Produktion auf Sonnenlicht angewiesen. Ist es im Winter bedeckt, dann werden zu wenige dieser Botenstoffe erzeugt. Als Folge spürt man eine depressive Verstimmung.

Bei leichten Fällen einer Winterdepression kann man sich auch durchaus selbst helfen. Besonders der Aufenthalt im Freien ist wichtig. Selbst wenn die Sonne nicht scheint, ist noch mehr Helligkeit vorhanden, als man glaubt. Zudem tut die vermehrte Sauerstoffaufnahme einfach gut. Die Ernährung sollte viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Koppelt man dies noch mit genügend Bewegung, springt die Serotoninbildung im Gehirn an. Dieses "Glückshormon" lässt die Lebensgeister wieder wachsen. Hat man bei der Winterdepression vor allem Probleme mit Unruhe und Schlafstörungen, helfen verschiedene pflanzliche Stoffe. Baldrian und Johanniskraut gehören seit langem zu den Hausmitteln. Auch Hopfen oder Melisse sind wohltuend. Wer bereits Entspannungsübungen kann, sollte sie anwenden. Für alle anderen ist der melancholische Zustand eine gute Gelegenheit, sich mit Autogenem Training oder Progressiver Muskelentspannung bekannt zu machen.

Sollte der freudlose Zustand länger andauern oder stärker werden, ist der Arzt gefragt. Dann kann es sich um eine winterunabhängige Depression handeln, die unbedingt medizinischer Betreuung bedarf. Für alle anderen gilt: Im Frühling wird es wieder besser.