Winzige Veränderung im Erbgut macht Haare blond

Von Christine Krusberski
3. Juni 2014

Nur rund zwei Prozent der Bevölkerung hat blonde Haare. Doch warum sind vor allem Nordeuropäer blond? Existiert eine Art Blond-Gen? Forscher von der Stanford University in Kalifornien haben jetzt die genetischen Voraussetzungen für helles Haar genauer unter die Lupe genommen.

Beeinflusst Punktmutation die Haarfarbe?

Die Wissenschaftler um David Kingsley fanden heraus, dass helles Haar nicht in einem Gen erzeugt wird, sondern winzige Veränderungen im Erbgut für eine blonde Haarpracht verantwortlich sind. Kann der Austausch eines DNA-Bausteins, die sogenannte Punktmutation, die Haarfarbe beeinflussen? Das Forscherteam berichtet, dass Punktmutation zwar die Aktivität des KITLG-Gens steuert, aber nicht unmittelbar die Gene betrifft. Es herrscht vielmehr ein Zusammenspiel zwischen Gen und Mutation.

Nur Veränderungen in den Haarfollikeln

Die Mutation bewirkt eine Veränderung des KITLG-Gens in den Haarfollikeln, jedoch nicht in allen Stammzellen. Punktmutation kann allenfalls als Dimmer funktionieren, denn es senkt die Aktivität nur gering. Die Wissenschaftler hatten Tests mit Labormäusen durchgeführt. War das KITLG-Gen verändert, hatten die Mäuse sehr helles oder weißes Fell.

Die Ergebnisse bestätigen, dass es sehr schwer ist, genetische Grundlagen zu entschlüsseln, die etwa die Haarfarbe beeinflussen. Der auffällige Effekt von blondem Haar wird eben nicht nur in den Genen festgelegt.