Wird Botox künftig nicht nur gegen Falten, sondern auch gegen fettige Haut eingesetzt?

In einer Studie wurde die Wirkung des Nervengifts auf übermäßig fettende Haut überprüft

Von Cornelia Scherpe
12. Februar 2013

Hinter Botox verbirgt sich das gefährliche Nervengift Botulinumtoxin. Bisher wird dieses vor allen Dingen eingesetzt, um unliebsame Falten zu entfernen und ein jüngeres Aussehen zu verleihen. Ärzte aus den USA haben nun aber ein neues Einsatzgebiet im Sinn und dieses auch bereits in einer Pilotstudie getestet.

Injektionen gegen den Fettglanz

Sie baten 25 Probanden (fünf Männer und 20 Frauen) sich mit dem Nervengift behandeln zu lassen. All diese Freiwilligen litten an sehr stark fettender Haut und wollten etwas gegen den übermäßigen Fettglanz im Gesicht tun. Die Mediziner spritzten ihnen daher Botulinumtoxin.

In einer Sitzung erhielt jeder von ihnen zehn Injektionen an verschiedene Stellen in die Stirn gespritzt. Insgesamt erhielt so jeder 30 bis maximal 45 Einheiten "Abobotulinumtoxin A". In den folgenden Monaten wurden die Patienten immer wieder untersucht, um den Erfolg der Methode zu dokumentieren. Die Bildung von Talg ging bei allen 25 Probanden zurück. Nach sieben Tagen war sie im Schnitt um 75 Prozent zurückgegangen und nach einem Monat sogar um ganze 80 Prozent.

Bremse für die Talgdrüsen

Am Ende der Studie, nach drei Monaten, war der Erfolg mit 59 Prozent zwar wieder deutlich zurückgegangen, doch war mit diesem Ergebnis immer noch sehr hoch. Immerhin bedeutete es, dass die Talgdrüsen ihre Aktivität noch immer um mehr als die Hälfte eingestellt hatten.

Der Vorgang dahinter ist einfach zu erklären. Das Nervengift wirkt nicht nur auf die Neuronen von Muskeln, sondern bremst auch die Talgdrüsen aus. Die Mediziner glauben, dass auf diese Weise auch vergrößerte Poren behandelt werden könnten. Auch sie müssten sich unter der Vergabe des Giftes zusammenziehen.