Wird Herzinsuffizienz heilbar? Forscher experimentieren mit einem neuen Wirkstoff

Von Cornelia Scherpe
18. Juli 2013

Das Herz ist ein empfindliches Organ, das durch falsche Lebensführung, Unfälle oder Krankheit schnell beschädigt werden kann. Der Herzmuskel ist allerdings im Stande, einige Beschädigungen zu verkraften, ohne dadurch gleich stillzustehen. Kommt es zu einer Abschwächung seiner Kraft, leidet der Betroffene fortan an einer sogenannten Herzinsuffizienz.

Der Muskel kann sich nicht mehr wie früher zusammenziehen und dehnen, so dass weniger gut Blut in den Organismus gepumpt wird. Je nachdem wie stark die Herzschwäche ausgeprägt ist, kann dies das Leben der Patienten enorm belasten. Doch bisher ist es der Medizin nicht möglich, die Betroffenen zu heilen.

Zur Behandlung der Herzinsuffizienz können Ärzte nur auf sogenannte symptomatische Therapien zurückgreifen. Das bedeutet, dass sie nur die Symptome bekämpfen können. Den Kranken wird so zwar das Leben erleichtert, doch die Herzschwäche an sich wird nicht behandelt. Forscher auf der ganzen Welt sind daher fieberhaft damit beschäftigt, eine erste Therapie zu finden, die die Ursache bekämpft.

Zwar sind alle Ideen und Ansätze noch in frühen Stadien, aber man macht durchaus kleinere Fortschritte. Derzeit konzentrieren sich viele Forscher beispielsweise auf ein bestimmtes Hormon. Es handelt sich dabei um ein Peptidhormon, das jeder Mensch besitzt. Es wird aber bei Frauen während der Schwangerschaft vermehrt gebildet und ist von der Evolution offenbar dafür gedacht, das Herz der Frau in dieser anstrengenden Zeit zu stärken.

Man möchte sich diesen Effekt von der Natur abschauen und das Hormon als Therapie gegen Herzschwäche weiterentwickeln. Man hat auch bereits einen Wirkstoff im Labor hergestellt und ihn "RLX030" getauft. In einer Studie mit 1.161 Freiwilligen zeigte sich der erste Erfolg: Weniger Notfälle und 37 Prozent weniger Todesfälle.