Wirtschaftskrise in Spanien: Lieber umsonst arbeiten als arbeitslos sein

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2013

Die spanische Wirtschaft durchlebt seit einigen Jahren eine schwere Krise, die das ganze Land in Mitleidenschaft zieht. In den Wissenschaften ist sogar die Rede von einer verlorenen Generation, denn die Regierung kürzte die Forschungsbudgets um mittlerweile fast 40 Prozent.

Viele junge Forscher sind gezwungen, ihre Arbeitskraft zu verschenken oder laufende Projekte aus eigener Tasche weiter zu finanzieren. Die einzige Alternative ist für viele die Auswanderung: Wer keine feste Stelle in Spanien bekommen kann, sucht sein Heil im Ausland. Und feste Stellen sind wie die Nadel im Heuhaufen: Wurden 2007 noch 681 Festanstellungen in den öffentlichen Forschungsanstalten angeboten, waren es in diesem Jahr gerade noch 15.

Lediglich 1,33% der Staatsausgaben fließen in Spanien derzeit noch in Forschungsprojekte - in Deutschland sind es immerhin 2,84%.

Auch für angehende Wissenschaftler sieht es düster aus: Viele Studenten sind gezwungen ihren Studienplatz aufzugeben, weil sie die Gebühren nicht mehr zahlen können. Nun sollen private Spender helfen, die gewissermaßen als Paten fungieren und die Gebühren für "ihren" Studenten übernehmen.

Ein Ende der Wirtschaftskrise in Spanien ist derzeit noch nicht in Sicht: Der Schuldenstand liegt bei über 90 Prozent und die Arbeitslosenquote bei 26,3 Prozent.