Wo ist die weibliche Form hin?

Frauen mit der Silhouette einer Sanduhr sucht man auf den Laufstegen der Welt vergeblich

Von Katharina Cichosch
5. Februar 2013

Sex sells? Wer einen Blick in die aktuellen Kollektionen der Designer und Labels wirft, der kann sich vom Gegenteil überzeugen lassen. Denn statt tiefer Dekolletés und kurzer Röcke zeigt die Mode des Jahres 2013 eher weit schwingende Röcke, hochgeschlossene Blusen und gerade geschnittene Anzughosen. Die weibliche Form verschwindet mehr und mehr aus den Kreationen, könnte man meinen.

Keine Kurven auf den Laufstegen

Vielleicht liegt es ja daran, dass sich viele Menschen doch irgendwie satt gesehen haben an den aufreizend geschnittenen Roben, die Celebrities über den Roten Teppich tragen, und an die Allgegenwärtigkeit von sexuell anzüglichen Werbeplakaten. Vielleicht aber greift die Mode damit auch bloß unbewusst auf, was Kritiker der Branche schon lange vorwerfen: Auf Grund der sehr schmalen Formen, die hier gefragt sind, haben wenige Models echte Kurven:

  • breitere Hüften,
  • einen kräftigeren Po oder gar
  • einen größeren Busen

sucht man auf den Laufstegen dieser Welt vergebens.

Gegenbewegung aus den 50er Jahren

Mit den androgyn wirkenden Kreationen, die die Designer für dieses Jahr präsentieren, wird dem propagierten Schönheitsideal auch modetechnisch Rechnung getragen.

Es gibt allerdings auch Gegenbewegungen: Die Looks der 50er Jahre, die unter Anderem durch die US-Serie "Mad Men" ein echtes Revival erlebten, sind immer schon schwer angesagt. Hier sind weibliche Kurven eindeutig willkommen - mit taillierten Blusen und Bleistiftröcken werden diese zusätzlich betont.

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