Wüstenrot kündigt 15.000 Bausparverträge - weil sie für Kunden zu lukrativ sind

Von Dörte Rösler
16. September 2013

Bausparkassen versuchen derzeit mit allen Mitteln ihre Altkunden loszuwerden. Angesichts der niedrigen Zinsen lässt sich die vereinbarte Rendite nicht mehr erwirtschaften - und darum sollen die Kunden auf ihre Ansprüche verzichten. Die Wüstenrot Bausparkasse hat nun 15.000 solcher teuren Verträge gekündigt.

Ob die Kündigung rechtens ist, hängt von den jeweiligen Vertragsbedingungen ab. Generell darf die Bausparkasse einen Vertrag beenden, wenn die vereinbarte Summe erreicht ist. Entscheidend ist im aktuellen Fall jedoch die Berechnung des jährlichen Bonus.

Wenn der Vertrag vorsieht, dass die Kasse den Bonus auf das Guthaben aufschlagen darf, sieht es für die meisten Sparer schlecht aus. Denn trotz Einzahlungsstopp ist die festgelegte Bausparsumme dann schnell überschritten.

Anders sieht es aus, wenn die Bonuszinsen auf die Bausparsumme nicht angerechnet werden. Dann können clevere Sparer, die ihre Einzahlungen rechtzeitig gestoppt haben, weiterhin attraktive Zinsen kassieren. Ob ein Widerspruch gegen die Kündigung lohnt, lässt sich bei den Verbraucherzentralen prüfen.