Zahl der Demenzfälle steigt langsamer als befürchtet

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Viele Menschen fürchten sich davor, dass nahe Angehörige oder sie selbst einmal an Demenz erkranken werden. Mediziner können aktuell jedoch etwas sehr erfreuliches zu dieser Thematik vermelden: demnach steigt die Zahl der Demenzfälle langsamer als befürchtet.

Zwar wird es auch in Zukunft weiter Neuerkrankungen geben, doch der Trend hat sich deutlich verlangsamt. Bisher gingen Erhebungen davon aus, dass immer mehr Menschen mit dieser Krankheit werden leben müssen. Die Trendrechnung sah sehr düster aus. Doch zumindest in den Industrieländern wird der Anstieg weniger schlimm sein als erwartet. Viele Menschen werden ohne Demenz altern, das besagt die aktuellste Studie.

In den Niederlanden waren seit 1990 die Daten von 5.730 Menschen erhoben worden. Sie alle waren zu Studienbeginn mindestens 55 Jahre alt und zeigten keine Anzeichen von Demenz. 2000 nahm man erneut 1.800 vergleichbare Probanden in die Studie mit auf. Nach der Auswertung 2012 kann man nun sagen, dass in beiden Gruppen Demenzfälle seltener als erwartet auftraten. In der Gruppe von 1990 kamen auf 1.000 Personen 6,6 Fälle und in der Gruppe von 2000 wurden sogar nur 4,9 Fälle pro 1.000 Personen ermittelt. Dies spricht eher für einen rückläufigen Trend, zumal die Personen der zweiten Gruppe im Schnitt älter geworden waren. Demenzfälle traten dennoch trotz gestiegener Lebenserwartung seltener auf.