Zahl der Krankmeldungen wieder deutlich gestiegen
Im vergangenen Jahr haben sich nach Erkenntnissen der DAK Gesundheit mehr deutsche Arbeitnehmer krankschreiben lassen als im Jahr 2010. Mit 3,6 Prozent stieg der Krankenstand 2011 um 0,2 Prozentpunkte und erreichte damit den höchsten Stand innerhalb der letzten 15 Jahre.
In dem letzte Woche in Berlin publizierten Gesundheitsreport der Kasse fällt besonders die zunehmend hohe Zahl der psychischen Krankheiten ins Auge. Sie liegen zwar lediglich an vierter Stelle unter den zu einem Arbeitsausfall führenden Erkrankungen, dennoch bereiten sie aufgrund der im Durchschnitt recht langen Ausfallszeiten den Experten Sorge. Der Chef der DAK Gesundheit, Herbert Rebscher, äußerte die Ansicht, dass sich an dieser Stelle Investitionen am meisten bezahlt machen würden, da die langen Ausfallszeiten ein beträchtliches Risiko für den betroffenen Betrieb darstellten. Innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich der Anteil der psychischen Leiden an den Krankschreibungen mit 13,4 Prozent mehr als verdoppelt.
Daher hat sich auch die durchschnittliche Dauer einer Krankmeldung von 12,5 Kalendertagen in 2010 auf 13,2 Tage erhöht. Positiv vermeldet werden konnte jedoch, dass sich mit 52,2 Prozent über die Hälfte der Arbeitnehmer im vergangenen Jahr überhaupt nicht krank meldeten.
An erster Stelle der Erkrankungen, die zu einer vorübergehenden Arbeitsunfähikeit führen, lagen im letzten Jahr Muskel- und Skelettbeschwerden wie etwa Rückenschmerzen. An zweiter Stelle folgten die Atemwegserkrankungen, an dritter unfallbedingte Verletzungen. Die psychischen Erkrankungen lagen auf dem vierten Platz. Hier zog sich die Dauer der Arbeitsunfähigkeit im Durchschnitt über 30 Tage.
Den höchsten Stand an Krankmeldungen gab es im vergangenen Jahr mit 4,2 Prozent im Bereich der Öffentlichen Verwaltung, dicht gefolgt vom Gesundheitswesen mit 4,1 Prozent. In der Medien- und Kulturbranche sowie im Banken- und Versicherungswesen meldeten sich mit 2,7 und 3,0 Prozent die wenigsten Arbeitnehmer krank. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen wiesen Frauen einen höheren Durchschnitt an Krankmeldungen auf. Jüngere Arbeitnehmer im Alter bis 19 Jahre fehlten mit 5,3 Tagen im Durchschnitt über kürzere Zeitabschnitte, meldeten sich dafür aber häufiger krank als über 55jährige. Bei ihnen lag die Krankheitsdauer im Durchchnitt bei 18,3 Tagen.
Aufgrund der steigenden Anzahl der über 55jährigen Beschäftigten betonten die Gesundheitsexperten der DAK Gesundheit besonders die Gefahr eines Herzinfarktes.