Zahl der Seehunde in der Nordsee hat einen Rekordwert erreicht - Population im Westen nimmt stark zu

Von Melanie Ruch
11. November 2013

Nach dem verheerenden Massensterben von Seehunden im Jahr 2002 hat sich die Population der Tiere in der Nordsee wieder prächtig erholt. Einer aktuellen Zählung des Wattenmeersekreteriats in Wilhelmshaven zufolge, hat der Seehundbestand an der Nordseeküste in diesem Jahr einen Rekordwert erreicht.

Insgesamt konnten im Watt vor den Küsten Deutschlands, Dänemarks und den Niederlanden 26.788 Seehunde gezählt werden, zwei Prozent mehr als noch im letzten Jahr. Hinzu kommen außerdem zahlreiche Tiere, die sich während der Zählflüge im Wasser befanden. Insgesamt geht das Wattenmeersekreteriat derzeit von rund 40.000 Tieren aus. Einen so großen Bestand hatte es seit der Einführung der Zählungen im Jahr 1975 noch nie gegeben.

Die Experten stellten während ihrer Zählflüge auch fest, dass sich die Seehundpopulationen deutlich nach Westen bewegen. Vor Dänemark ist die Population demnach um gut 30% und vor Schleswig-Holstein um 10% zurückgegangen. An den Küsten Niedersachsens und Hamburgs dagegen ist die Seehund-Population um 25% gewachsen und auch in den Niederlanden konnten 16% mehr Seehunde gezählt werden als im vergangenen Jahr.

Warum die Seehunde vermehrt in Richtung Westen ziehen, wissen die Experten nicht. Es wird jedoch vermutet, dass sie dort ein besseres Nahrungsangebot und bessere Bedingungen zur Fortpflanzung haben.