Zeitmangel größte Belastung für Eltern: Zu straffes Programm für den Nachwuchs Schuld?

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2014

Fast die Hälfte der Familien in Deutschland klagt über Zeitmangel und den damit verbundenen Stress: Dies ergab eine neue Familienstudie der AOK, für die rund 1500 Personen aus Haushalten mit mindestens einem Kind zwischen vier und 14 Jahren befragt wurden. Waren es bei der letzten Umfrage vor vier Jahren noch 41 Prozent gewesen, war die Zahl nun auf 46 Prozent gestiegen.

Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags

Bemängelt wurde wieder einmal die fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Zeitdruck, unter dem Familien vor allem bei der Bewältigung des Alltags stehen, zum Beispiel beim Einkaufen, Kochen, Essen oder gemeinsamen Lernen. Allerdings klagten auch 38 Prozent der Erwachsenen darüber, dass sie nicht genug "kinderfreie Zeit" mit dem Partner verbringen konnten. Beim größeren Teil der Befragten handelte es sich um überdurchschnittlich Gebildete mit Abitur oder Hochschulabschluss.

Experten vermuten, dass sich der Zeitmangel in dieser Schicht auch daraus ergebe, dass die Kinder mit zahlreichen außerschulischen Aktivitäten wie Sport, Musik und Nachhilfe überfrachtet werden.

Auswirkungen auf die Kindergesundheit

Während zwei Drittel der Eltern ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut beschrieben, litten die Kinder scheinbar im Stillen: Eins von fünf Kindern gab an, unter Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schlafstörungen zu leiden. Bei vielen von ihnen treten die Symptome sogar mehrmals wöchentlich auf.