Zunehmende Antibiotika-Resistenzen - Niedersachsen und der Fünf-Punkte-Plan

Von Nicole Freialdenhoven
21. Mai 2014

Mediziner in aller Welt beobachten die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika mit Sorge. Schon länger ist deutlich, dass Antibiotika viel zu häufig und leichtfertig verschrieben werden, doch noch immer ist keine echte Besserung der Lage in Sicht. Dies musste auch das Bundesland Niedersachsen erkennen, das vor zwei Jahren einen Fünf-Punkte-Plan zur Minimierung der Antibiotika-Verordnungen verabschiedet hatte.

Maßnahmen zur Minimierung der Antibiotika-Verordnung

Der erste Schritt des Plans war dabei das Programm ARMIN (Antibiotika Resistenz Monitoring auf Kreiseben), mit dessen Hilfe zunächst einmal festgestellt werden sollte, wie es um die Resistenzen im Bundesland bestellt war. Auch wurde eine hundert Seiten starke Antibiotika-Fibel für Ärzte aufgelegt, die trotz des niedrigen Preises von 10 Euro bislang nur von 2.000 der etwa 13.000 niedergelassenen Ärzte in Niedersachsen geordert wurde.

Manche Mediziner kritisierten den restriktiveren Einsatz von Antibiotika mit dem Hinweis auf die Niederlande, wo in Folge ähnlicher Einschränkungen die Todesraten bei Pneumonien stark angestiegen seien. Sinnvoller seien Fortbildungskurse im Umgang mit Antibiotika oder spezielle Antibiotikabeauftrage in Krankenhäusern.