Zusätzliches Vitamin D in der Schwangerschaft: Neue Studie sieht keinen Nutzen

Weder das Risiko für Präeklampsie noch Bluthochdruck wurden in der Studie durch Vitamin-D-Gabe beeinflusst

Von Cornelia Scherpe
2. August 2018

Viele Frauen entscheiden sich während der Schwangerschaft, Präparate mit Vitamin D zu nehmen. Vitamin D kann vom Menschen nur in minimalen Mengen über die natürliche Nahrung aufgenommen werden, während der Großteil durch Zeit im Freien entsteht. Die UV-Strahlen auf der Haut führen dazu, dass der Körper Vitamin D gewinnt. Frauen mit einem tendenziell geringen Wert im Blut erhalten von ihren Frauenärzten oft den Rat, Vitamin D zusätzlich einzunehmen.

Es gibt ältere Studien, die darauf hinweisen, das auf diese Weise das Risiko für Präeklampsie sinkt. Auch Bluthochdruck als Schwangerschaftsfolge soll laut der Untersuchungen seltener auftreten. Die Weltgesund­heitsorganisation (WHO) hingegen betont, dass es keinen eindeutig belegten Nutzen gibt. Auch eine britische Forscherin bezweifelt in ihrer aktuellen Studie einen echten Nutzen für die Schwangeren.

Vitamin D in Studie ohne Einfluss auf Blutdruck bzw. Präeklampsie

Gemeinsam mit ihrem Team arbeitete die Wissenschaftlerin mit den Daten von 7.389 Frauen. In Großbritannien ist es ebenso wie in den USA, Deutschland und anderen Ländern weit verbreitet, dass Frauen zusätzlich Vitamin D einnehmen, wenn sie ein Kind erwarten. Die Schwangeren dieser Untersuchung hatten an zwei Großstudien teilgenommen, sodass Informationen zu ihrem Gesundheitszustand sowie Genproben vorhanden waren. Insgesamt war es zu 135 Fällen von Präeklampsie gekommen und 751 Frauen litten an Schwangerschaftshochdruck.

Die genetischen Proben konnten mittels der sogenannten "Mendelian Randomisation" untersucht werden. Dies ist eine Technik, um genetische Varianten in einer Probe zu untersuchen und ihre Bedeutung für den Stoffwechsel abzulesen. Die Forscherin fand in keiner Probe Hinweise darauf, dass der Vitamin-D-Spiegel einen Einfluss auf Blutdruck und/oder Präeklampsie hatte. Es sei dennoch ratsam, weitere Studien mit mehr Teilnehmerinnen anzusetzen, damit eventuell Varianten entdeckt werden, die bislang fehlen.