Zwei-Klassensystem bei Krankenversicherten in NRW?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. Dezember 2011

Die beiden Grünen-Abgeordneten Bärbel Höhn und Maria Klein-Schmeink stellten aufgrund einer telefonischen Umfrage fest, dass in Nordrhein-Westfalen die gesetzlich Krankenversicherten wesentlich länger auf einen Termin bei einem Facharzt warten müssen als privat Versicherte. So beträgt die durchschnittliche Differenz in NRW zwischen den privat Versicherten und den Kassenpatienten 23 Tage, wobei es noch auf die jeweilige Sparte ankommt. Auch ist es in den einzelnen Regionen unterschiedlich, so liegt diese Differenz im Ruhrgebiet bei "nur" 18 Tagen, in den Städten Köln, Aachen und Bon dagegen zwischen 33 bis 45 Tagen.

In Wuppertal ist der Unterschied mit 10 Tagen am geringsten. Bei der Umfrage wurden also 350 willkürlich ausgesuchte verschiedene Facharzt-Praxen zwecks eines Termins angerufen, wobei man sich einmal als Kassenpatient und einmal als privat Versicherter ausgab. Besonders krass ist der Unterschied bei den Kardiologen, wo ein privat Versicherter schon 12 Tage später einen Termin bekäme, ein Kassenpatient dagegen erst nach 50 Tagen, wenn er dann noch lebt. Bei Orthopäden ist der Unterschied mit bis zu zwölf Tagen dagegen relativ klein.

Wenn es nach dem Willen der Grünen ginge, so würde eine Bürgerversicherung für gleiche Bedingungen bei der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung sorgen, was auch für die Honorare der Ärzte zuträfe, sodass diese dann keinen Anreiz für eine Bevorzugung bei der Terminvergabe sehen würden.