Zwei Studien bestätigen Nachteile für gesetzlich Krankenversicherte

Benachteiligung von Kassenpatienten ist Realität

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. November 2007

Zwei Studien bestätigen die Vermutung, dass privat Krankenversicherte selbst bei akuten Beschwerden schneller behandelt werden als gesetzlich Versicherte.

Benachteiligung von Kassenpatienten

Eine Untersuchung im Auftrag der AOK ermittelte, dass 13,6 Prozent der gesetzlich Versicherten mehr als vier Wochen auf einen Arzttermin warten mussten. Von den Privatpatienten gaben dies nur 2,9 Prozent an. Auch eine Studie im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bestätigte den Trend, allerdings mit weniger krassen Zahlen.

"Die Benachteiligung von Kassenpatienten ist eine Realität, keine Fiktion", kommentiert der Leiter der Forschungsgruppe "Public Health" im Wissenschaftszentrum Berlin, Professor Dr. Rolf Rosenbrock, in der Apotheken Umschau. Grund ist für Rosenbrock der ökonomische Anreiz: "Wenn ein Arzt für die gleiche Verrichtung bei dem einen Patienten ein Mehrfaches von dem abrechnen kann, was bei einem anderen möglich ist, kann sich jeder selbst ausrechnen, wen er bevorzugen würde." Er empfiehlt Kassenpatienten, die eine Benachteiligung vermuten, ihren Arzt darauf anzusprechen.

Beschwerde bei der Krankenkasse bei Benachteilgung möglich

Rosenbrock: "Grundsätzlich können sich Patienten auch an ihre Krankenkasse wenden, um sich zu beschweren."