Zwei Tote bei Protesten in Kiew - Vitali Klitschko warnt vor Kontrollverlust

Von Dörte Rösler
22. Januar 2014

Die Protestbewegung in der Ukraine eskaliert. Nachdem Vitali Klitschko vor gewalttätigen Ausschreitungen warnte, wurde er selbst zum Opfer: ein wütender Demonstrant feuerte ihm mit einem Feuerlöscher ins Gesicht.

Jetzt sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Ein Mann wurde offenbar von Scharfschützen erschossen, ein weiterer stürzte auf der Flucht vor der Polizei in den Tod.

Aufruf Klitschkos gegen Gewalt nicht befolgt

Oppositionspolitiker Klitschko rief in den vergangenen Tagen immer wieder dazu auf, sich nicht zur Gewalt provozieren zu lassen. Die Eskalation konnte er nicht verhindern. Aktuelle Bilder aus Kiews Innenstadt erinnern an Bürgerkrieg: Regierungsgegner verschanzen sich hinter ausgebrannten Fahrzeugen, Steine und Brandsätze fliegen in Richtung der Polizei. Diese wiederum reagiert mit Tränengas und Blendgranaten.

Politische Rechte eingeschränkt

Regierungschef Nikolai Asarow setzt auf eine harte Gangart gegenüber den Demonstranten. Für die gewaltsamen Auseinandersetzungen macht er die Opposition verantwortlich. Den Ausnahmezustand hat er derzeit noch nicht verhängt. Seit am Mittwoch Einschränkungen von Versammlungsrecht und Pressefreiheit in Kraft getreten sind, droht Protestlern nun aber bis zu fünf Jahre Haft.