Zwei Umweltfaktoren können zu Schizophrenie führen: Stress und eine Infektion

Von Cornelia Scherpe
6. März 2013

Die Schizophrenie ist eine ernste psychische Störung, die das Leben eines Menschen komplett aus der Bahn wirft. Auch sein direktes Umfeld leidet stark unter der Krankheit, sodass oft kein Weg um eine stationäre Betreuung herumführt. Ob die Anlage zur Schizophrenie zum Tragen kommt, kann durch diverse Faktoren beeinflusst werden.

Forscher haben nun zwei wesentliche Einflüsse herausgearbeitet, indem sie mit Mäusen arbeiteten. Die Tiere hatten die Veranlagung zur Schizophrenie. Man nahm nun schwangere Tiere und verabreichte ihnen eine Injektion mit Erregern. Dadurch stellte man eine Infektion nach. Das Immunsystem der Weibchen reagierte prompt und kämpfte gegen die Erreger an.

Durch die Verbindung zwischen Mutter und Ungeborenen bekamen die Tiere im Mutterleib diese Infektion sehr wohl mit. Die Tiere besiegten die Infektion und es erfolgte eine normale Geburt. Die Jungtiere wurden aufgezogen, bis sie circa einen Monat alt waren. Im Vergleich zu Menschen entspricht das dem Erreichen der Pubertät.

Die jugendlichen Mäuse wurden nun fünf verschiedenen Stresssituationen ausgesetzt. Das führte zu einem chronischen Stress, wie ihn auch viele Menschen durch Arbeit, Sorgen und Streit kennen. Psychologische Tests der inzwischen geschlechtsreifen Jungtiere ergaben nun eine extreme Verhaltensänderung. Die Tiere zeigten zum Beispiel kein Interesse mehr an Geräuschen, was für Neurologen ein Zeichen dafür ist, dass die Filterung von Reizen im Gehirn nicht mehr richtig funktioniert.

Außerdem reagierten die Nager verstärkt auf Amphetamine, was auch bei schizophrenen Menschen der Fall ist. In einer Kontrollgruppe, bei der nur die Infektion, jedoch nicht der Stress erfolgte, blieben diese Auffälligkeiten aus; auch, wenn man nur auf Stress ohne Infektion setzte.