Durch die Untersuchung von Stammzellen kommen Forschern der Schizophrenie auf die Spur

Nach aktuellen Erkenntnissen ist Schizophrenie eine Krankheit mehr, die in den Genen verankert ist

Von Cornelia Scherpe
18. April 2011

Schizophrenie ist eine ernste psychische Erkrankung. Auch wenn das Krankheitsbild gut beschrieben ist und es bereits viele Therapieformen gibt, ist man der genauen Entstehung noch immer nicht auf der Spur. Durch die Untersuchung von Stammzellen können sich Forscher nun erstmals genauere Erkenntnisse erhoffen.

Sie entnahmen von Schizophrenen Hautzellen und züchteten aus diesen Stammzellen. Jede Stammzelle jedes Patienten wurde dann so programmiert, dass sich daraus Nervenzellen entwickelten. Dieselbe Prozedur wurde mit Hautzellen einer gesunden Vergleichsgruppe gemacht und die beiden Gruppen von Nervenzellen anschließend verglichen. Dabei zeigten sich von Gruppe eins zu Gruppe zwei hin deutliche Unterschiede.

Veränderte Genaktivität bei Schizophrenen

Die Genaktivität der Nervenzellen von Schizophrenie-Erkrankten war stark abweichend. In gut 600 Genen wichen die Daten von der Kontrollgruppe ab. Offenbar spielen einmal mehr Gene eine entscheidende Rolle für Krankheiten. Zudem hatten die Schizophrenen eine andere Neuronenaktivität. Die einzelnen Neuronen waren bei ihnen deutlich weniger miteinander verbunden.

Bei der gesunden Gruppe zeigten sich mehr Kontakte. Diese Erkenntnisse sind zwar noch nicht ausreichend für neue Therapiekonzepte, zeigen den Medizinern aber die beiden Richtungen, in denen weiter geforscht werden muss.