Zweiter Fall von offener Tuberkulose bei einem deutschen Fleischproduzenten

Von Cornelia Scherpe
2. April 2013

In Westfalen ist es nun zum zweiten Mal zu einem Fall von offener Tuberkulose gekommen. Wirklich bedenklich ist dies, da erst im Februar 2013 ein Mann die gleiche Diagnose erhielt und beide Fälle sich bei Mitarbeitern eines deutschen Fleischproduzenten ereignet haben. Im Februar noch gaben die Behörden bekannt, dass es vermutlich nichts mit dem Arbeitsplatz des ersten Patienten zu tun habe und beschwichtigten die Medien.

Nun hält man sich mit solchen Aussagen zurück und möchte die ganze Angelegenheit erst einmal eingehend prüfen. Als der erste Fall aufgetreten war, wurden sofort alle Angestellten des fleischverarbeitenden Betriebes untersucht und dabei hatte man keine weiteren Infektionen feststellen können. Doch zweit Monate später gibt es nun den nächsten Fall und dieser Patient wird aktuell im Krankenhaus versorgt.

Vor allen Dingen die offene Tuberkulose gilt als eine extrem gefährliche Infektion. Auf der ganzen Welt sterben Jahr für Jahr schätzungsweise 1,4 Millionen Patienten. Die Dunkelziffer dürfte allerdings noch um einiges höher sein.

Zunächst soll geklärt werden, ob der aktuelle Patient sich in der Firma angesteckt hat, eventuell bei privatem Umgang mit seinen Kollegen oder doch auf ganz anderem Wege. Vorsorglich ist aber seitens des Fleischproduzenten geplant, erneut alle Mitarbeiter im April eingehend untersuchen zu lassen.

Die Gesundheitsbehörden in Deutschland warnen eingehend vor der Tuberkulose. Lange Zeit war sie auch hierzulande eine sehr gefürchtete Infektion, die immer wieder zu Epidemien geführt hat. Heutige Generationen kennen sie kaum noch, da die Zahl der Infektionen eigentlich stark rückläufig war. Gegenwärtig registriert man aber eine Stagnation im Rückgang und ausgerechnet bei Kindern ist die Zahl der Infektionen sogar wieder leicht gestiegen.