Zwischen Mythos und Wahrheit: Was Sie wirklich wissen müssen in puncto Wassertrinken

Mit diesen Tipps gelingt es Ihnen, Ihren Organismus mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen

Von Katharina Cichosch
23. April 2015

Na, machen Sie sich auch jeden Tag ein schlechtes Gewissen, weil Sie nicht die zweieinhalb bis drei Liter Wasser geschafft haben? Keine Frage, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen ist unbedingt notwendig - und Wasser die simpelste und vor allem völlig kalorienfreie Möglichkeit, dies zu tun. Trotzdem sind die Empfehlungen für die optimale Menge pro Tag in den letzten Jahren scheinbar stetig gestiegen.

Fakt ist: Niemand sollte sich zwingen, literweise Wasser in sich hineinzuschütten, wenn ihm nicht danach ist. Zumindest nicht in rauen Mengen - und erst recht nicht auf einmal.

Einen guten Teil der täglichen Flüssigkeitszufuhr nehmen wir nämlich bereits über Lebensmittel, insbesondere von Natur aus wasserhaltige Produkte wie Obst und Gemüse, aber auch zum Beispiel Suppen auf. Rund anderthalb Liter gelten auch zum Beispiel unter Urologen als Minimum. Mehr ist natürlich ebenfalls eine gute Sache - aber nur, wenn's nicht zur Qual wird.

Mythos Nummer 1: Zu jedem Kaffee einen Liter Wasser

Unwahrheiten werden auch beim Thema Tee und Kaffee verbreitet: Denn tatsächlich wirken die Getränke harntreibend. Allerdings bedeutet dies noch lange nicht, dass man pro Tasse Heißgetränk einen Liter Wasser hinzutrinken müsse - denn die verlorene Flüssigkeit ist nicht annähernd so groß, wie vermutet. Hinzu kommt, dass regelmäßiger Genuss die Ausscheidung verringert.

Deshalb sollte man zwar nicht unbedingt literweise koffeeinhaltige Getränke verzehren - aber "sündigen" kann man mit der ein oder anderen Tasse ebenfalls kaum, und literweise Wasser trinken zum Ausgleich ist hier ebenfalls im wahrsten Sinne des Wortes: überflüssig.

Tipps: So nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich

Wahr hingegen ist natürlich, dass ausreichend Flüssigkeit unbedingt notwendig ist, um unseren Organismus auf Trab zu halten. Glücklicher Weise bemerken wir einen Mangel aber schon relativ früh - durch

Zumindest im Normalfall. Denn: Ältere Menschen beispielsweise trinken oft tatsächlich viel zu wenig. Für diese Fälle hilft es, die nötige Flüssigkeitsmenge pro Tag als Ganzes zum Beispiel in eine Karaffe zu füllen oder eine Flasche Mineralwasser bereitzustellen.

Wer lieber portionsweise denkt, der kann sich zu festen Zeiten am Tag Gläser mit Wasser vorfüllen - und dann natürlich austrinken. Wem der Geschmack zu öde ist, der kann sein Wasser nahezu kalorienfrei mit frischen Kräutern wie zum Beispiel

  • Minze,
  • Zitronenmelisse oder auch mit
  • einem Stück Ingwer (am besten vorher aufkochen und abkühlen lassen)

aufpeppen.

Mythos Nummer 2: Gewichtsverlust durch Stoffwechsel-Kick

So viel Wasser kann, eines gehört leider nicht dazu: Immer wieder hört man den Tipp, eiskalte Flüssigkeit auf nüchternen Magen zu trinken. Das soll dem Stoffwechsel schier unendliche Power verleihen.

Auch hier gilt: Im Grunde richtig, bloß genügen die hierdurch verbrannten Kalorien nicht annähernd aus, um lästige Pfunde allein zum Schmelzen zu bringen. Dabei kann Wasser allenfalls eine Motivationshilfe sein - um zum Beispiel eine Ernährungsumstellung mit viel Bewegung umzusetzen.