Abzocke beim Bezahlen und Geldabheben im Ausland - Vorsicht vor "Dynamic Currency Conversion"
Ein schlechter Kurs und happige Gebühren können bei Eurozahlungen im Ausland auf Sie zukommen
Für den Kunden klingt es verlockend: wenn er im Ausland bezahlen oder Geld abheben will, kann es dies einfach in Euro tun. Eine Software rechnet dann automatisch die Währungen um.
Dynamic Currency Conversion
Allerdings meist zu einem schlechteren Kurs und mit happigen Gebühren. Bis zu 10 Prozent Verlust sind möglich.
Verbraucherschützer warnen deshalb, bei Transaktionen mit "Dynamic Currency Conversion" (DCC) die Kosten genau zu prüfen. Abrechnungen in lokaler Währung sind günstiger.
Teure Umrechnungen
Immer mehr Reisende beschweren sich über Abzocke mit DCC. Nur selten werden die Kunden ausreichend informiert, welche Nachteile eine Abrechnung in heimischer Währung hat.
Offiziell muss zwar eine Wahlmöglichkeit zwischen eigener und fremder Währung bestehen. In der Praxis zwingen viele
- Hoteliers
- Banken und
- Geschäftsinhaber
die Touristen jedoch zur teuren Umrechnung. Denn diese bringt Provisionen oder sogenannte Kickback-Zahlungen.
DCC in Deutschland
DCC ist mittlerweile auf der ganzen Welt auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland ist der Finanzdienstleister Elavon an 60.000 Terminals vertreten.
Ausländische Besucher werden so verleitet, in ihrer Heimatwährung zu zahlen. Und schätzungsweise 60 Prozent der Kunden wählen die vermeintlich einfache Lösung.
Besonders in Polen ist Vorsicht geboten
Besonders verbreitet ist die Abzocke in Polen. Die Pekao-Bank zockte Testern für 1500 Zloty stattliche 38 Euro mehr ab als bei einer Abrechnung in Originalwährung. Das sind 9,6 Prozent Zusatzkosten für den Kunden.
Ähnliche Erlebnisse berichten Reisende allerdings auch von Filialen der Deutschen Bank. Deren Terminals in Polen werden allesamt vom amerikanischen "Acquirer" Euronet betrieben, der zwar damit wirbt keine Provision zu kassieren - dafür ist der Wechselkurs rund 10 Prozent schlechter.
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Quelle
- http://www.spiegel.de/reise/aktuell/abzocke-auf-auslandsreisen-zahlen-sie-bloss-nicht-in-euro-a-1008582.html Abgerufen am 9. Januar 2015