ADHS sorgt für Probleme beim Toilettengang: Forscher entdecken Zusammenhänge

Von Nicole Freialdenhoven
10. Januar 2014

Kinder mit einer ADHS-Störung haben überdurchschnittlich oft Probleme wie Verstopfung und Stuhlinkontinenz. Dies ergab eine Studie amerikanischer Ärzte von der Bethseda University, die die Daten von 750.000 Kindern zwischen vier und zwölf Jahren überprüften. Von diesen Kindern waren 4,4 Prozent, d.h. 33.000 Kinder, mit ADHS diagnostiziert worden. Bei dieser Gruppe lag die Zahl, die zugleich an Verstopfungen (Obstipation) litten mit 4,1 Prozent weit höher als bei den anderen Kindern, von denen nur 1,5 Prozent mit diesem Problem kämpften.

Auch bei der Stuhlinkontinenz machten sich Unterschiede bemerkbar: Hier lag die Quote bei den ADHS-Kindern bei 0,9 Prozent und bei den anderen Kindern bei nur 0,15 Prozent. Anders ausgedrückt litten ADHS-kranke Kinder siebenmal häufiger unter Stuhlinkontinenz und dreimal häufiger unter Verstopfungen als andere Kinder Entsprechend höher fiel auch die Zahl der Besuche bei Kinderärzten in diesem Zusammenhang aus. Ob die Kinder mit ADHS-Mitteln behandelt wurde, machte für ihre Probleme auf der Toilette keinen Unterschied.

Ursache und Rat an die Eltern

Die Forscher wollen nun den Zusammenhang zwischen ADHS und Stuhlproblemen näher ergründen. Vermutet wird eine gestörte Kommunikation zwischen dem zentralen Nervensystem und den Nerven im Darm, so dass die betroffenen Kinder nicht schnell genug auf Signale reagieren können. Eltern von ADHS-Kindern sollten jedoch auch nicht in Panik verfallen: Bei den meisten Kindern wächst sich das Problem von selbst heraus.