ADHS wird häufig mit Methylphenidat behandelt

Von Katja Grüner
2. August 2013

Es ist mittlerweile schon zur gängigen Diagnose geworden: Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, kurz ADHS genannt. Viele Kinder sind unruhig, unkonzentriert oder wollen abends nicht schlafen, aber nicht jedes Kind leidet deswegen an einer Störung. Oft werden Medikamente auch schnell verschrieben, vor allem der umstrittene Wirkstoff Methylphenidat, der meist unter dem Namen Ritalin bekannt ist.

Eine Auswertung hat jetzt ergeben, dass Medikamente mit diesem Wirkstoff besonders häufig in Hamburg verschrieben werden, die Zahlen liegen circa 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Kritisiert wird, dass die Diagnose ADHS oft vorschnell gestellt wird und dementsprechend auch häufig zu dem Wirkstoff gegriffen wird und dies nicht nur in Hamburg, sondern weltweit.

Experten kritisieren diese Vorgehensweise und sind der Meinung, dass oft eine Verhaltenstherapie mehr nützen würde, um die Ursachen und nicht nur die Symptome zu bekämpfen.