Alarm im Österreich: Umstrittener Impfstoff gegen Nierenzellkrebs aus der Schweiz wird zugelassen

Von Nicole Freialdenhoven
24. März 2014

Aufregung in Österreich: Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat dem Schweizer Pharmaunternehmen Vaccentis die Herstellungsgenehmigung für Reniale erteilt, dem einzigen Impfstoff gegen Nierenzellkrebs.

Was zunächst positiv klingt, sorgt bei österreichischen Fachärzten jedoch für Missfallen. Sie wollen ihre Patienten vor dem Impfstoff warnen.

Hintergrund sind die stark kritisierten Studien aus der Startphase von Reniale im Jahr 1996, als Forscher berichteten, dass der Impfstoff die Bildung von Metastasen bei Nierenzellkrebs um durchschnittlich zwei Jahre verzögern konnte.

Metastasen bei Nierentumoren sehr selten

Allerdings bilden Nierenzelltumore ohnehin nur bei einem Drittel der Patienten Metastasen und zudem sei der Erfolg bei nur 22 Patienten festgestellt worden - zu wenig um eine Aussage zu treffen.

Auch wussten die Ärzte entgegen dem sonst üblichen Verfahren bei medizinischen Studien, welche Probanden mit dem Impfstoff behandelt worden waren und welche ein Placebo erhalten hatte. So wurde Reniale 2004 die Zulassung sowohl in Deutschland als auch in Österreich verweigert.

Und obwohl neuere Studien ebenso zweifelhaft waren, soll Reniale nun dennoch in Österreich auf den Markt kommen. Die Zulassungsbehörde überlegt derweil rechtliche Schritte gegen Vaccentis.