ALMA: Neues Teleskop liefert Bilder aus der Vergangenheit des Universums

Von Ingo Krüger
15. März 2013

Das kürzlich offiziell in Betrieb genommene größte Radioteleskop der Welt, das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) in der Atacamawüste in den nordchilenischen Anden, hat schon nach wenigen Tagen eindrucksvolle Bilder sogenannter Starburst-Galaxien geliefert. So werden Galaxien bezeichnet, die eine extrem hohe Sternentstehungsrate aufweisen.

Gewöhnlich sind sie nur schwer zu erkennen, da sie so viel Staub enthalten, dass der größte Teil der Leuchtkraft ihrer jungen Sterne vom Staub absorbiert und über 90 Prozent ihrer Gesamtenergie im fernen Infrarot wieder abgestrahlt wird.

Dank ALMA war es jetzt möglich, genau dort intensive Beobachtungen durchzuführen. Dabei zeigte sich, dass viele der bekannten Starburst-Galaxien noch weiter entfernt liegen, als bislang vermutet.

Zudem zeigte sich, dass zwei der Galaxien nicht einmal eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden. Sie zählen damit zu den Ältesten ihrer Art. In einer der Galaxien entdeckten die Wissenschaftler sogar Spuren von Wasser. Weiter entfernt wurde noch nie zuvor Wasser gefunden.

Bis jetzt sind lediglich 16 der insgesamt 66 Teleskope von ALMA in Betrieb. Wenn die Anlage vollständig arbeitet, sind noch genauere und auch ungewöhnlichere Entdeckungen zu erwarten.