Angstlust: welchen Sinn hat der Spaß am Nervenkitzel?

Von Dörte Rösler
23. Dezember 2013

Angst ist eine lebenswichtige Emotion. Sie schärft unsere Sinne und warnt uns vor Bedrohungen. Auf der Achterbahn, beim Bungee-Jumping oder beim Betrachten eines Gruselfilms weckt die Angst sogar Lustgefühle. Was passiert beim prickelnden Nervenkitzel, und warum suchen wir ihn?

Sogenanntes kontraphobisches Verhalten

Psychologen nennen den Hang zu riskanten Sportarten, Krimis oder Horror-Movies ein kontraphobisches Verhalten. Wer sich bewusst einer Gefahr aussetzt, empfindet dabei eine intensive Angstlust. Zuerst steigt die Spannung und sorgt für Herzklopfen, dann folgt das Happy End mit dem Gefühl wohliger Entspannung. Verantwortlich ist derselbe Neurotransmitter: Dopamin.

Es braucht Vertrauen

Damit wir die selbst provozierte Spannung genießen könnten, brauchen wir jedoch ein grundlegendes Vertrauen. Wir müssen wissen, dass die Sache gut ausgeht. Bei Kindern schlägt die Mischung aus Furcht und Freude deshalb noch schnell in reine Panik um. Versteckspiele, Märchen oder Rollenspiele als Monster und Gespenst stärken die Fähigkeit, sich Angstgefühlen zu stellen und sie zu überwinden.