Auch das Temperament spielt eine Rolle beim Suizid-Risiko

Von Melanie Ruch
25. April 2012

Insgesamt rund 90 Prozent aller Suizidfälle ist eine psychische Erkrankung vorausgegangen. Aber auch psychsich gesunde Personen können selbstmordgefährdet sein und zwar abhängig von ihrem Temperament, wie eine Studie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie der MedUni im Wiener AKH zeigt.

Insgesamt wurden 1.381 Studenten und Lehrlinge im Alter von 18 bis 25 Jahren aus 20 Studenten- und Lehrlingsheimen befragt. Es zeigte sich, dass 12,5 Prozent der psychisch gesunden Teilnehmer bereits Suizidgedanken hatten. Vor allem diejenigen, die mit Suchtproblemen zu kämpfen hatten, egal ob es sich um Drogen, Alkohol oder Nikotin handelte, hätten mindestens schon einmal an Selbstmord gedacht.

Aber auch Personen, die einen eher ängstlichen oder depressiven Charakter hatten oder häufiger unter Stimmungsschwankungen litten, hatten ein besonders hohes Suizid-Risiko. Auffällig war auch, dass Frauen mit einem solchen "Temperament" häufiger an Suizid dachten als Männer.